Österreich & Slowenien

Alpen, Europa

12.08.2023 - 20.08.2023


Spätsommer in den Alpen


Murmeltiere vor dem Alpenpanorama des Großglockners und Bären in den Wäldern der Dinarischen Alpen - diese waren die fotografischen Ziele unserer Alpentour im Spätsommer 2023.

Der Nationalpark Hohe Tauern ist bekannt für seine große Murmeltierpopulation und hier bietet sich bei etwas Glück die Möglichkeit, die großen Hörnchen vor den schneebedeckten Gipfeln des Hochgebirges abzubilden. Da der Winter 2022 / 23 starke Schneefälle gebracht hatte, waren unsere Chancen gut, noch schneebedeckte Hänge an der Glocknergruppe vorzufinden, trotz des schon weit fortgeschrittenen Sommers.

In den Dinarischen Alpen ist der Spätsommer eine gute Zeit, um Bärenmütter mit Nachwuchs zu beobachten. Im Hornwald leben im Grenzgebiet von Slowenien und Kroatien mehr als 1.000 Braunbären, die in den weiten Buchen- und Kiefernwäldern gute Lebensbedingungen vorfinden.

Beide Reiseziele lassen sich leicht in einer Tour kombinieren und so machten wir uns im August mit unserem vollgepackten Bulli auf die Reise über Österreich nach Slowenien und Kroatien.


Österreich

Österreich

Die Hohen Tauern sind eine Hochgebirgsregion der Zentralalpen in Österreich. Der rund 120 km lange und bis 3798m hohe Hauptkamm stellt die geografische Mitte der Ostalpen dar. Hier befinden sich – neben den Ötztaler Alpen – die höchsten Berge Österreichs. In der Hafnergruppe (ein Teil der Ankogelgruppe) liegen die östlichsten Dreitausender der Alpen.

Der Nationalpark Hohe Tauern ist mit 1800km² Fläche der größte Nationalpark Österreichs und der Alpen sowie eines der größten Schutzgebiete im mitteleuropäischen Raum. Er umfasst weite Teile des zentralalpinen Hauptkammes der Ostalpen Österreichs im Bereich der Hohen Tauern zwischen den Quellen der Isel, Möll, Mur und Salzach und erstreckt sich über 100 km von Ost nach West sowie über 40 km von Nord nach Süd.

Charakteristisch für den Nationalpark sind die ausgedehnten Gletscherfelder, mächtige Schwemm- und Murenkegel, alpine Gras- und Strauchheiden sowie ausgedehnte Wälder mit Lärchen, Fichten und Zirbelkiefern. Die durchschnittliche Baumgrenze liegt bei etwa 2000 – 2200m, kann aber an sonnigen Hängen der Südseite bis 2400m reichen.

In dieser Berglandschaft finden sich fast alle größeren Tieren der Alpen, darunter Gämse, Rothirsche, Alpensteinböcke, Gänse- und Bartgeier sowie der Steinadler. Leider wurden der Braunbär und der Wolf in dieser Region ausgerottet und siedeln sich nur langsam wieder an. Das Murmeltier ist mittlerweile zum Glück wieder sehr häufig zu finden.

Die Murmeltierkolonien finden sich zumeist an den Steilhägen knapp oberhalb der Baumgrenze im Bereich der Bergtundra. Wenn ausreichend große alpine Grasmatten und tiefgründiger Boden für Bauten vorhanden sind, können sich große Kolonien von Murmeltieren bilden, die dem Fotografen eine Vielzahl von Fotomotiven bieten.

Sobald die Sonne morgens den Hang bescheint, werden die Tiere aktiv und verlassen ihre Bodenhöhlen und kommen zum Aufwärmen und Fressen auf die Grasflächen. Ist ist die beste Zeit für gute Fotos, da das Licht weich ist und die Murmler aktiv sind.

Hohe Tauern

Wildlife am Großglockner


Slowenien

Slowenien

Die Dinarischen Alpen sind ein Gebirge in Süd- und Südmitteleuropa, das die kontinentale Balkanhalbinsel vom Adriatischen Meer trennt. Sie erstrecken sich über etwa 645 Kilometer von den Julischen Alpen im Nordosten Italiens über Slowenien, Kroatien und Serbien bis nach Albanien im Südosten.

Im Südosten von Slowenien liegt der Kočevski Rog (Hornwald), ein dicht bewaldeter Karst-Höhenzug inmitten der Dinariden zwischen Novo Mesto und Kočevje.
Hier lebt eine große Anzahl von Bären, Wölfen, Füchse, Marder und Luchse auf dem Karstplateau, geschützt von den dichten Tannen- und Buchenwäldern der dünn besiedelten Region im Grenzgebiet zu Kroatien.

Im alten Baumbestand in den nur extensiv bewirtschafteten Wäldern an der Grenze ist die Dichte an Braunbären besonders hoch und bietet so von den Fotoansitzhütten der Region aus eine gute Chance auf hervorragende Fotos von Bären zwischen Bäumen.

Hierzu begiebt man sich bereits am frühen Nachmittag in die Ansitzhütte und verbleibt dort bis zum Anbruch der Dunkelheit, um auf die tierischen Besucher in Form von Bären, Füchsen, Vögeln u.ä. zu warten. Anderes als in Nordeuropa übernachtet man also nicht in den Hütten, sondern konzentriert sich ausschließlich auf die Stunden mit Tages- / Dämmerungslicht.

Hornwald

Wildlife in den Dinarischen Alpen


Dieser relativ kurze Trip erwies sich fotografisch als herausfordernd, aber insgesamt als voller Erfolg, sowohl bei den Murmeltieren als auch bei den Braunbären.

Die Hohen Tauern boten uns täglich ab nachmittags das beeindruckende Schauspiel von in den Bergen aufziehenden Gewittern. Entsprechend mussten wir die Murmeltierfotografie in die Morgenstunden verlegen, die uns aber zum Glück hervorragende Aufnahmebedingungen mit leicht bewölktem Himmel, weichem Licht und hervorragender Sicht auf die umgebenden Berge brachten.
Bei diesen Rahmenbedingungen und dank der immer noch schneebedeckten Berggipfel konnten wir die erhofften Fotos von Murmeltieren vor verschneiten Berghängen umsetzen und diese mit vielen Aufnahmen am Hang, vor den Bauten und beim Spielen und Raufen ergänzen.

In Slowenien sorgten die kürzer werdenden Tage und der dichte Wald für schwierige Aufnahmebedingungen. Am Nachmittag sorgten die einfallenden Sonnenstrahlen für extrem starke Hell-Dunkel-Unterschiede, die die Kameras an den Rande des möglichen Kontrastumfangs führten. In der Dämmerung war zwischen den dicht stehenden Bäumen kaum noch Licht zum Fotografieren vorhanden, so daß man oftmals im High-Iso Bereich der Kameras fotografierte.
Doch die tolle Atmosphäre der Buchenwälder, die langen Sichtungen der Bären und anderer Tiere wie Füchse, Eichelhäher und Eichhörnchen sorgten für viele Motive mit einem grandiosen Bildhintergrund, die uns für die vielen Stunden in der Ansitzhütte vollauf entschädigten.