Pantanal

Nördliches Pantanal

04.09.2021 - 24.09.2021

Das Pantanal ist das größte tropische Feuchtgebiete der Erde im Bereich der Bundesstaaten Mato Grosso do Sul und Mato Grosso, welches zum Großteil aus saisonal überfluteten Grasflächen und Savanne besteht. Das Binnendelta wird jährlich in der Regenzeit zwischen November und März zu weiten Teilen durch das stark ansteigende Wasser des Río Paraguay und seiner Zuflüsse überschwemmt.

In der Trockenzeit ist die Landschaft geprägt von einem komplexes System aus Savannen, regenwaldartigen Flussgaleriewäldern und Trockenwäldern sowie einem Mosaik aus Flüssen, Seen und seichten Lagunen.

Das Pantanal-Ökosystem beheimatet 463 Vogelarten, 269 ​​Fischarten, mehr als 236 Säugetierarten und 141 Reptilien- und Amphibienarten.

Unser letzte Trip in dieses Naturwunder schon ein paar Jahre zurück, so daß in 2019 die Planung für eine Rückkehr im Herbst 2020 auf Hochtouren lief. Endlich war die Tour fertig organisiert - Flüge, Unterkünfte, Mietwagen und Boote gebucht. Viele Stunden Arbeit, denn wie immer organisierten wir unsere Tour selbst, im direkten Kontakt mit den Anbietern vor Ort. Doch dann kam wie aus dem Nichts die Corona-Pandemie und überrollte alle Reisepläne, eine Einreise in Brasilien war 2020 nicht mehr möglich. Nach dem ersten Schock machten wir aus der Not eine Tugend und organisierten kurzfristig Trips nach Slowenien und Polen als Ersatz für die ausgefallenen Reisen.

Aber auch wenn diese Touren sich fotografisch als äußerst ertragreich erwiesen, waren sie natürlich kein Vergleich zur Tierwelt des Pantanals.

Für uns war deshalb klar: 2021 musste es klappen. Und so kam es auch, im September 2021 fuhren wir endlich wieder auf der Transpantaneira südwärts in Richtung Porto. Auf dem Hin- und Rückweg standen mehrtägige Zwischenstopps in der Pousada Pouso Alegre auf dem Programm, welchen unseren 14-tägigen Aufenthalt am Rio São Lourenço flankierten.

Transpantaneira

Transpantaneira

Die Transpantaneira - eine 147km lange staubige, mit Schlaglöchern übersäte Lehmpiste - führt von Poconé über 127 (Holz-)Brücken nach Porto Jofre, mitten in das Herz des nördlichen Pantanals.

Das dünn besiedelte Gebiet entlang der Straße, in dem nur wenige Fazendas und Pousadas extensive Viehhaltung und Tourismus betreiben, ist bekannt für seine extrem reiche Fauna.

Hier lassen sich viele Säugetierarten und Vögel Brasiliens aus nächster Nähe beobachten, darunter Tapire, Ameisenbären, Nandus, Nasenbären, Jabirus, Aras, Kaimane u.v.m. Die Landschaft besteht zum überwiegenden Teil aus saisonal überfluteten Grasflächen und Buschland, durchzogen von kleineren Flüssen und Seen.

Pouso Alegre

Wildlife auf der Pousada Pouso Alegre
Porto Jofre

Porto Jofre

Der Rio São Lourenço mit seinen Zuflüssen Rio Cuiabá, Rio Piquirí, Rio Três Irmãos und Rio Negro führt mitten durch das 1100 km² große Schutzgebiet Parque Estadual Encontro das Águas, dem wildreichsten Gebiet des gesamten Pantanals.

Entlang der Flussufers, das gesäumt ist von Galeriewald, Wasserpflanzen und Sandbänken, läßt sich ein Großteil der Fauna des Pantanals beobachten, darunter Jaguare, Kaimane, Riesenotter, Tukane, Brüllaffen und Capybaras.

Rio São Lourenço

Wildlife entlang des Rio São Lourenço

Die Entscheidung, in Zeiten von Corona den Trip ins Pantanal durchzuführen, erwies sich als goldrichtig.

Es waren nur spärlich Touristen in den Pousadas und auf den Flüssen zu finden, so daß nur wenige Boote operierten und man viele Sichtungen für sich allein hatte oder mit nur 2-3 Booten teilen musste. Den wenigen unerschrockenen Reisenden aus Europa und den USA, die sich nicht vom Corona-Panikorchester hatten anstecken lassen, bot sich so ein unvergleichliches Naturerlebnis.

Fantastische Sichtungen mit meist mehrere Jaguaren pro Tag, entspanntes Fotografieren und die Möglichkeit, das Pantanal in seiner ursprünglichen Form zu genießen machten die Tour zu einem unvergesslichen Erlebnis.